Energieversorgung Kühbach
Im Frühjahr 2005 wurde damit begonnen, das Schlossgut Kühbach mit seinen Betriebsteilen Brauerei, Land- und Forstwirtschaft komplett auf regenerative Energien umzustellen.
Als erster Schritt wurde 2005 eine Photovoltaikanlage mit 120 kW auf den Dächern der Gutsverwaltung installiert. 2010 folgten zwei weitere Anlagen auf Gutsdächern mit einer Leistung von zusammen 180 kW. Der in diesen Anlagen aus Sonnenenergie gewonnene Strom wird derzeit komplett in das öffentliche Netz eingespeist.
2012 kam eine Eigenverbrauchsanlage für die Brauerei (100 kW) hinzu. Eine spätere Eigennutzung des Stroms auch aus den anderen Anlagen ist bereits geplant.
Die installierte Spitzenleistung aller Anlagen beträgt heute 400 kW.
Im März 2006 erfolgte in Zusammenarbeit mit der Landwirtsfamilie Hans Krammer aus Paar die Errichtung einer Biogasanlage mit einer Leistung von 625 kW, welche Anfang Juli desselben Jahres in Betrieb ging. Die Anlage wird ausschließlich mit nachwachsenden Rohstoffen von den landwirtschaftlichen Flächen der beiden Partner betrieben. Der aus dem Biogas gewonnene Strom wird ebenfalls eingespeist.
Durch mehrere Erweiterungen beträgt die maximal zur Verfügung stehende Leistung zwischenzeitlich 2 000 kW, im Durchschnitt werden pro Stunde rund 1 000 kW Strom (und entsprechende Abwärme) erzeugt.
Um die Abwärme der Biogasanlage nutzen zu können, wurde ab 2006 in Kühbach ein Fernwärmenetz gebaut.
Dabei wurden in mehreren Ausbaustufen die gesamten Liegenschaften des Schlossguts Kühbach (insbesondere das Schloss, die Brauerei und das Geschäftshaus am Marktplatz), zahlreiche Privatkunden, gewerbliche Betriebe im alten und neuen Gewerbegebiet, kirchliche (Pfarrhof und Pfarrheim) sowie öffentliche Einrichtungen (vor allem Rathaus, Bauhof, Feuerwehr, Kindergarten und die Kindertagesstätte) angeschlossen. Sie alle werden heute mit Heiz- und/oder Prozesswärme versorgt.
Das Fernwärmenetz hat nach diesen zahlreichen Erweiterungen nunmehr eine Ausdehnung von über 5 km. Mit der Fernwärme aus nachwachsenden Rohstoffen werden so knapp 800 000 Liter Heizöl ersetzt.
2007 wurde in der ehemaligen Mälzerei eine Hackschnitzelanlage mit einer Leistung von knapp 1 000 kW installiert, um die für die Brauerei erforderliche Prozesswärme zu gewinnen und Versorgungssicherheit für das Wärmenetz zu schaffen. Die verwendeten Hackschnitzel stammen ohne Ausnahme aus dem eigenen Forst. Es handelt sich dabei ausschließlich um anfallendes Rest- und Schadholz. Die Neuanlage von Pappelkurzumtriebsplantagen auf landwirtschaftlichen Flächen rundet dieses Selbstversorgungskonzept weiter ab.
In der Brauerei wurde im selben Jahr das Sudhaus komplett erneuert. Die Sudpfanne wird nun über Heizflächen erwärmt, die mit dem durch die Hackschnitzelanlage erzeugten Dampf betrieben. Aufgrund der Einführung eines patentierten Schonkochverfahrens der Firma Kaspar Schulz können im Vergleich zu früher über 50 % Energie eingespart werden.
Den letzten Schritt auf dem Weg zur vollkommenen Erdölfreiheit des Schlossguts Kühbach soll eine Versorgung des gesamten Fuhrparks der Brauerei und der landwirtschaftlichen Maschinen mit nachwachsenden statt fossilen Rohstoffen darstellen. Hier kam man jedoch aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen nicht weiter. Das Ziel steht jedenfalls fest – irgendwann ein erdölfreier Betrieb zu sein.
Durch die Umstellung der Energieversorgung im Schlossgut Kühbach soll zum einen ein Beitrag zum Umweltschutz in der Region geleistet werden. Folgende greifbaren ökologischen Vorteile sind herauszuheben:
Dabei wird innovativ gehandelt, aber ohne Abenteuer einzugehen: Zur Anwendung kommen höchst fortschrittliche, jedoch bereits erprobte und für sehr gut funktionierend befundene Technologien.
Und schließlich erscheint die Umstellung auf erneuerbare Energien angesichts steigender Energiepreise auch aus einem rein betriebswirtschaftlichen Blickwinkel als sinnvoll. Das Schlossgut Kühbach wird komplett von der allgemeinen Energiepreisentwicklung abgekoppelt.
Von ganz besonderer Bedeutung ist aber auch die soziale Komponente: Ihrer Verantwortung bewusst, will die Familie von Beck-Peccoz sicherstellen, dass an ihrem wirtschaftlichen Vorteil auch all jene teilhaben, die sich an diese alternative Energieversorgung anschließen. Deshalb werden den Kunden so günstige Preise geboten, dass die Einsparung gegenüber den bisherigen Heizkosten schon jetzt für Privathaushalte etwa 25 %, für Gewerbebetriebe bis zu 50 % beträgt. Darüber hinaus werden die Wärmepreise 20 Jahre lang garantiert nur entsprechend der Inflationsrate des Verbraucherpreisindexes steigen.
Als Vorreiter der erneuerbaren Energien in der Region zeigt das Schlossgut Kühbach, dass sich gelebter Umweltschutz, wirtschaftliches Handeln und soziales Engagement nicht gegenseitig ausschließen, sondern dass sich ganz im Gegenteil die Chance bietet, allem gerecht zu werden, wenn man sich nur traut, neue Wege zu gehen.
In Anerkennung der „beispielhaften und hervorragenden Leistungen für die Umwelt“ verlieh der Landkreis Aichach Friedberg dem Schlossgut Kühbach im April 2007 den Umweltpreis 2006.
Im Dezember 2008 folgte dann die Auszeichnung als Leitprojekt durch den KUMAS - Kompetenzzentrum Umwelt e. V..
Diese Ehrungen versteht die Familie von Beck-Peccoz nicht nur als Anerkennung für das bisher Geleistete, sie bedeuten auch eine Verpflichtung für die Zukunft, den im Schlossgut Kühbach eingeschlagenen Weg mit ganzem Herzen weiter zu beschreiten.
Als erster Schritt wurde 2005 eine Photovoltaikanlage mit 120 kW auf den Dächern der Gutsverwaltung installiert. 2010 folgten zwei weitere Anlagen auf Gutsdächern mit einer Leistung von zusammen 180 kW. Der in diesen Anlagen aus Sonnenenergie gewonnene Strom wird derzeit komplett in das öffentliche Netz eingespeist.
2012 kam eine Eigenverbrauchsanlage für die Brauerei (100 kW) hinzu. Eine spätere Eigennutzung des Stroms auch aus den anderen Anlagen ist bereits geplant.
Die installierte Spitzenleistung aller Anlagen beträgt heute 400 kW.
Im März 2006 erfolgte in Zusammenarbeit mit der Landwirtsfamilie Hans Krammer aus Paar die Errichtung einer Biogasanlage mit einer Leistung von 625 kW, welche Anfang Juli desselben Jahres in Betrieb ging. Die Anlage wird ausschließlich mit nachwachsenden Rohstoffen von den landwirtschaftlichen Flächen der beiden Partner betrieben. Der aus dem Biogas gewonnene Strom wird ebenfalls eingespeist.
Durch mehrere Erweiterungen beträgt die maximal zur Verfügung stehende Leistung zwischenzeitlich 2 000 kW, im Durchschnitt werden pro Stunde rund 1 000 kW Strom (und entsprechende Abwärme) erzeugt.
Um die Abwärme der Biogasanlage nutzen zu können, wurde ab 2006 in Kühbach ein Fernwärmenetz gebaut.
Dabei wurden in mehreren Ausbaustufen die gesamten Liegenschaften des Schlossguts Kühbach (insbesondere das Schloss, die Brauerei und das Geschäftshaus am Marktplatz), zahlreiche Privatkunden, gewerbliche Betriebe im alten und neuen Gewerbegebiet, kirchliche (Pfarrhof und Pfarrheim) sowie öffentliche Einrichtungen (vor allem Rathaus, Bauhof, Feuerwehr, Kindergarten und die Kindertagesstätte) angeschlossen. Sie alle werden heute mit Heiz- und/oder Prozesswärme versorgt.
Das Fernwärmenetz hat nach diesen zahlreichen Erweiterungen nunmehr eine Ausdehnung von über 5 km. Mit der Fernwärme aus nachwachsenden Rohstoffen werden so knapp 800 000 Liter Heizöl ersetzt.
2007 wurde in der ehemaligen Mälzerei eine Hackschnitzelanlage mit einer Leistung von knapp 1 000 kW installiert, um die für die Brauerei erforderliche Prozesswärme zu gewinnen und Versorgungssicherheit für das Wärmenetz zu schaffen. Die verwendeten Hackschnitzel stammen ohne Ausnahme aus dem eigenen Forst. Es handelt sich dabei ausschließlich um anfallendes Rest- und Schadholz. Die Neuanlage von Pappelkurzumtriebsplantagen auf landwirtschaftlichen Flächen rundet dieses Selbstversorgungskonzept weiter ab.
In der Brauerei wurde im selben Jahr das Sudhaus komplett erneuert. Die Sudpfanne wird nun über Heizflächen erwärmt, die mit dem durch die Hackschnitzelanlage erzeugten Dampf betrieben. Aufgrund der Einführung eines patentierten Schonkochverfahrens der Firma Kaspar Schulz können im Vergleich zu früher über 50 % Energie eingespart werden.
Den letzten Schritt auf dem Weg zur vollkommenen Erdölfreiheit des Schlossguts Kühbach soll eine Versorgung des gesamten Fuhrparks der Brauerei und der landwirtschaftlichen Maschinen mit nachwachsenden statt fossilen Rohstoffen darstellen. Hier kam man jedoch aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen nicht weiter. Das Ziel steht jedenfalls fest – irgendwann ein erdölfreier Betrieb zu sein.
Durch die Umstellung der Energieversorgung im Schlossgut Kühbach soll zum einen ein Beitrag zum Umweltschutz in der Region geleistet werden. Folgende greifbaren ökologischen Vorteile sind herauszuheben:
- Schonung fossiler Energieträger durch den kompletten Umstieg auf nachwachsende Rohstoffe
- Gewaltige Einsparung an CO²-Ausstoß, mindestens 4 500 t/Jahr
- System der kurzen Wege durch ausschließliche Verwendung nachwachsender Rohstoffe aus der eigenen Land- und Forstwirtschaft
- Geschlossener Nährstoffkreislauf durch die Nutzung der vergorenen Einsatzstoffe der Biogasanlage und des Rapsölkuchens auf den landwirtschaftlichen Flächen
- Waldbauliche Vorteile durch die Entfernung von Schad- und Restholz aus den Forstbeständen
- Hervorragende Ökobilanz aller Biere und alkoholfreien Getränke der Brauerei, verstärkt durch ausschließlich regionalen Vertrieb
Dabei wird innovativ gehandelt, aber ohne Abenteuer einzugehen: Zur Anwendung kommen höchst fortschrittliche, jedoch bereits erprobte und für sehr gut funktionierend befundene Technologien.
Und schließlich erscheint die Umstellung auf erneuerbare Energien angesichts steigender Energiepreise auch aus einem rein betriebswirtschaftlichen Blickwinkel als sinnvoll. Das Schlossgut Kühbach wird komplett von der allgemeinen Energiepreisentwicklung abgekoppelt.
Von ganz besonderer Bedeutung ist aber auch die soziale Komponente: Ihrer Verantwortung bewusst, will die Familie von Beck-Peccoz sicherstellen, dass an ihrem wirtschaftlichen Vorteil auch all jene teilhaben, die sich an diese alternative Energieversorgung anschließen. Deshalb werden den Kunden so günstige Preise geboten, dass die Einsparung gegenüber den bisherigen Heizkosten schon jetzt für Privathaushalte etwa 25 %, für Gewerbebetriebe bis zu 50 % beträgt. Darüber hinaus werden die Wärmepreise 20 Jahre lang garantiert nur entsprechend der Inflationsrate des Verbraucherpreisindexes steigen.
Als Vorreiter der erneuerbaren Energien in der Region zeigt das Schlossgut Kühbach, dass sich gelebter Umweltschutz, wirtschaftliches Handeln und soziales Engagement nicht gegenseitig ausschließen, sondern dass sich ganz im Gegenteil die Chance bietet, allem gerecht zu werden, wenn man sich nur traut, neue Wege zu gehen.
In Anerkennung der „beispielhaften und hervorragenden Leistungen für die Umwelt“ verlieh der Landkreis Aichach Friedberg dem Schlossgut Kühbach im April 2007 den Umweltpreis 2006.
Im Dezember 2008 folgte dann die Auszeichnung als Leitprojekt durch den KUMAS - Kompetenzzentrum Umwelt e. V..
Diese Ehrungen versteht die Familie von Beck-Peccoz nicht nur als Anerkennung für das bisher Geleistete, sie bedeuten auch eine Verpflichtung für die Zukunft, den im Schlossgut Kühbach eingeschlagenen Weg mit ganzem Herzen weiter zu beschreiten.